Inhalt ab 2018


2024

Heft 3: To Help or Not to Help – Humanitarianism in the 20th Century (Sarah Knoll, Katharina Seibert, eds.)
Today, humanitarianism, as a moral imperative to help, is prevalent, especially in the so-called Western world. The public reacts to natural disasters, war, or medical emergencies with a desire to alleviate suffering. But in recent decades historians have begun to critically assess this moral perspective and examine humanitarian organizations, politics, and the motives of humanitarian actors. They highlight how helping people relieve their suffering is just one side to every humanitarian story. Humanitarian actors themselves have their own reasons for helping. Humanitarian aid evolves in a tense dialectic between people in need and the individual agendas of the ‘benevolent saviors.’ This special issue approaches humanitarianism and humanitarian aid from the perspective of such ‘benevolent saviors’ and their agendas and covers different moments in history and geographical regions in the 20th century. The papers analyze humanitarianism as a reconstruction mission according to civilizing desires, as an enabling factor for individual professionalization, as a power struggle, and as a tool for domestic and international policymaking.

Heft 2: Ideologische Transfers und Kontinuitäten. (Nach-)Wirkungen der NS-Zeit
(hg. v. Agnes Meisinger/Oliver Rathkolb)

In diesem Heft wird die methodische Vielfalt und inhaltliche Breite zeitgeschichtlicher Forschung deutlich, die zunehmend das späte 19. Jahrhundert als Untersuchungszeitraum entdeckt und nach wie vor den Nationalsozialismus, aber auch dessen ideologische Wirkungen bis in die 2000er-Jahre kritisch thematisiert. Das Spektrum der Beiträge reicht von der Kriminalisierung der weiblichen Homosexualität im Deutschen Kaiserreich über die rassistische Bevölkerungspolitik Heinrich Himmlers gegenüber Pol:innen vor 1939, die Beteiligung österreichischer Techniker am sowjetischen Raketenprogramm nach dem Zweiten Weltkrieg bis hin zu antisemitischen Bilddarstellungen in der rechtsextremen Zeitschrift Aula, die von 1951 bis 2018 in Graz erschienen ist.

Heft 1: Lebensborn Maternity Home Wienerwald, 1938–1945 (Barbara Stelzl-Marx, Lukas Schretter, eds.)
Established in Pernitz/Feichtenbach in 1938, the Heim Wienerwald served the SS association Lebensborn as a maternity home to increase the birth rate of “Aryan” children. This volume brings together recent research on the history of the Heim Wienerwald based upon unique sources: the articles focus on the maternity home in the wider context of National Socialist racial policy, presenting findings on the regulations for keeping births within Lebensborn secret, the requirements for admission to Lebensborn, and the assessment of mother and child. Secondly, the volume examines everyday life in this facility and the extent to which the stay of pregnant women and mothers was regulated in the context of National Socialist ideology. Thirdly, it provides an insight into the experiences and everyday life of the staff , especially the student nurses. Fourthly, the volume deals with the children born in the Heim Wienerwald who did not meet the “selection criteria” of the SS and were murdered as part of the National Socialist child “euthanasia” programme.


2023

Heft 4: Transformationen des Rechtsextremismus in Österreich (hg. v. Margit Reiter/Johannes Dafinger)
Die Rechtsextremismusforschung hat in Österreich eine lange Tradition. Dennoch fehlen zu vielen AkteurInnen und Netzwerken, Diskursen und Praktiken der extremen Rechten in Österreich seit 1945 wissenschaftliche Studien. Ausgehend von der Überzeugung, dass gerade das Fach Zeitgeschichte mit dem Blick für längere Zeiträume sowohl ideologische Kontinuitäten und langfristig wirksame Strukturen als auch Veränderungen und Transformationen des österreichischen Rechtsextremismus seit 1945 aufzeigen kann, möchte das vorliegende Themenheft der zeithistorischen Rechtsextremismusforschung in Österreich neue Impulse geben. Die Beiträge beleuchten den „klassischen“ Rechtsextremismus nach 1945, seine (vergeblichen) Anpassungsversuche, die transnationale Vernetzung der extremen Rechten am Beispiel des Südtirol-Terrorismus sowie Transformationsprozesse im Bereich rechtsextremer Medien. Außerdem wird untersucht, wann und wie sich österreichische SozialwissenschaftlerInnen und HistorikerInnen in den letzten Jahrzehnten mit dem Phänomen Rechtsextremismus auseinandergesetzt haben und welche unterschiedlichen Konzepte, Terminologien und Methoden sie dabei verwendeten.

Heft 3: Postwar Amateur Film Practices in a Transnational Perspective (Hanna Stein, Renée Winter, Heidrun Zettelbauer, eds.)
Amateur film and amateur media practices have attracted increasing interest in recent decades in the context of the “visual turn”. Questions of agency, participatory and political/militant film practices, and of representations of “self” and “other” are of interest as well as the institutions and networks of amateur productions. This special issue of “zeitgeschichte” contributes to this field of research by examining international and transnational developments of amateur films in the period after the Second World War. The collected contributions analyze national specifics and regional shapings of practices as well as cultural constructions in amateur film and video, they trace transnational entanglements of amateur media and tackle cross-border amateur filmmaking and internationally and globally shared discursive references and uses of metaphors in video activism. The authors elaborate parallels to organizational structures in amateur film practices in specific sociopolitical and cultural contexts and discuss aspects of memory and the appropriation of hegemonic visual cultures in individual film practices.

Heft 2: „Zeitalter der Extreme“ oder „Große Beschleunigung“? Umweltgeschichte Österreichs im 20. Jahrhundert (hg. v.  Robert Groß/Ernst Langthaler)
Das stille Nebeneinander von Zeit- und Umweltgeschichte hat sich in den letzten Jahren in Richtung eines beredten Austauschs bis hin zu punktueller Kooperation gewandelt. Dazu beigetragen haben nicht nur gesellschaftlich wirkmächtige Umweltfragen wie die „Klimakrise“, sondern auch der Umweltgeschichte zugehörende oder nahestehende Historiker:innen des 20. Jahrhunderts. Die Beiträge dieses Heftes erkunden das Erkenntnispotenzial eines umwelthistorischen Blicks auf Österreich im 20. Jahrhundert anhand verschiedener Themen: die Ressourcenmobilisierung und dagegen erhobene Proteste im Nationalsozialismus, die Beschleunigung der Material- und Energieflüsse und daran entzündete Debatten durch den Marshall-Plan, der gesellschaftliche Naturverbrauch und die mobilisierte Umweltbewegung in den 1970er-Jahren sowie fotografische Repräsentationen der österreichischen Petro-Moderne.

Heft 1: Verhandlungen von Geschlecht und Sexualität in visuellen Kulturen der 1920er- und 1930er-Jahre (hg. v. Christina Wieder/Marie-Noëlle Yazdanpanah/Heidrun Zettelbauer)
Visuelle Medien – Bildillustrierte, Fotografien, Plakate oder Filme – waren nicht nur Ausdruck der tiefgreifenden gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Umbrüche und Konflikte nach dem Ersten Weltkrieg, sondern agierten auch als deren Multiplikatorinnen. Als Räume für die Aushandlung aktueller Debatten und Indiz neuer gesellschaftlicher Entwicklungen – insbesondere in Bezug auf zeitgenössische Geschlechterentwürfe und/oder die Thematisierung sexuellen Begehrens – schufen sie zugleich ein Experimentierfeld für soziale, kulturelle und politische Bewegungen sowie Begegnungen. Die Beiträge des vorliegenden Themenhefts befassen sich mit unterschiedlichen visuellen Medien der 1920er- und 1930er-Jahre und rücken dabei kommerzielle und künstlerische Praktiken ebenso in den Blick wie die Produzent*innen und Konsument*innen visueller Kultur. Sie fragen nach Formen, Darstellungsweisen, Motiven und Figuren, die in diesem Kontext zirkulierten, sowie nach Produktions- und Rezeptionsräumen und deren emanzipativem Potenzial.

2022

Heft 4: Deserteure der Wehrmacht im alpinen Raum. Neue Forschungen (hg. v. Ingrid Böhler/Peter Pirker)
Ein bis zwei Prozent der im Deutschen Reich zur Wehrmacht Einberufenen verweigerten den Kriegsdienst oder desertierten zu einem späteren Zeitpunkt. Erst nach der Jahrtausendwende konnten sich Deutschland und Österreich zur Rehabilitierung der ungehorsamen Soldaten und zu ihrer Anerkennung als Opfer des Nationalsozialismus durchringen. Das vorliegende Heft liefert erstmals einen Überblick zum Desertionsgeschehen, zur Verfolgungspraxis durch die Militärjustiz sowie zu den Ermöglichungsstrukturen für gelungene Fluchten im Wehrkreis XVIII mit Fokus auf die heutigen österreichischen Bundesländer Tirol und Vorarlberg sowie die italienische Autonome Provinz Bozen – Südtirol. Diese Regionen wiesen durch die Nähe der neutralen, Sicherheit verheißenden Schweiz und die Abgeschiedenheit der alpinen Zonen eine besondere Ausgangslage auf. Neue Fallstudien bieten darüber hinaus Einblicke in die Vielfalt und Vielschichtigkeit des Phänomens.

Sonderband 2/2022: Authoritarian Regimes in the Long Twentieth Century (Florian Kührer-Wielach/Oliver Rathkolb, eds.)
This special issue of the journal zeitgeschichte presents the results of the doctoral theses written within the framework of the “Doctoral College European Historical Dictatorship and Transformation Research” (2009–2012) as selected scholarly essays. The contributions are devoted to authoritarian regimes of the 20th century in Austria, Belarus, Greece, Hungary, Italy, Latvia, Lithuania, Poland, Portugal, Romania, Spain, and the Soviet Union. Using various methods from the humanities and social sciences, different aspects of mainly “small” dictatorships are examined: conditions of emergence, structures, continuities, as well as preceding and subsequent processes of political and social transformation.

Heft 3: Migrants and Refugees from the 1960s until Today (Wolfgang Mueller/Dirk Rupnow, eds.)
One of the oldest phenomena in the history of mankind is migration, whether peaceful or violent, voluntary or forced, barely noticeable outfl ow or mass movements. In the 19th century, regional migration to frontier territories, as for example in the Russian Empire or the United States of America, was a natural object of research. In the 1960s there was renewed interest in migration history in Western Europe due to the increase of immigration. With the collapse of the Soviet Union and the so-called Eastern Bloc, the history of borders came again into focus, leading to a new generation in migration history. This development was reinforced by the “summer of migration” of 2015. The history of migration to Austria, especially during the Second Republic, has long been a topic overlooked by historians, but received increased attention since the 1980s. The present volume presents research currently being done on the history of migration to or through Austria.

Heft 2: Fotoalben als Quellen der Zeitgeschichte (hg. v. Vida Bakondy/Lukas Meissel/Eva Tropper/Adina Seeger)

Die Beforschung von Fotoalben als historischer Quelle hat in den vergangenen zwei Jahrzehnten wesentliche Impulse erhalten. Das vorliegende Heft bietet einen Überblick über theoretische und methodische Entwicklungen im Feld der interdisziplinären, zeitgeschichtlich orientierten Albumforschung. Es versammelt Beiträge, die Albumpraktiken in verschiedenen geografischen Räumen, Gesellschaften, Kontexten und politischen Regimen von den 1920er-Jahren bis in die Gegenwart analysieren. Das Themenheft zeigt dabei vielfältige Perspektiven auf die Beforschung von Alben auf und streicht die Bedeutung dieser spezifischen visuellen Quellengattung für die zeitgeschichtliche Forschung heraus.


Heft 1: Diplomacy in Southeastern Europe. Interactions during Détente
(Petra Mayrhofer/Oliver Rathkolb, eds.)

This issue of zeitgeschichte offers a comprehensive survey of aspects of Yugoslav foreign policy during Cold War détente. Due to its geostrategic location on the Balkan peninsula, Yugoslavia became an important focus for the U.S.S.R. and the United States during the East–West conflict. After the break with Stalin in 1948, Tito sought to position Yugoslavia as a non-aligned state on the international level and played a hegemonic role in the Non-Aligned Movement (NAM). The essays analyze Yugoslav policy in the 1960s and 1970s, examining its intentions, its developments, its strategic advantages, and its limits in the context of (geo-) political, economic, and cultural circumstances, with a focus on non-alignment as a leitmotiv of Yugoslav political ambitions, political and economic relations between Yugoslavia and countries of the NAM, the role of the Balkans in U.S. Cold War policy, and aspects of Yugoslav labor migration.


Die Jahrgänge 1973 - 2021 finden Sie auf der Internetplattform ANNO / AustriaN Newspapers Online bei der Österreichischen Nationalbibliothek.