Die ZwangsarbeiterInnen von Wien
Diese Machbarkeitsstudie will die Auswertbarkeit eines bisher unbekannten Quellenkorpus zum Thema NS-Zwangsarbeit ausloten. Kürzlich entdeckte Sozialversicherungsdaten geben Auskunft über möglicherweise alle zivilen nicht-jüdischen ZwangsarbeiterInnen in Wien. Die Durchsicht dieses enorm umfangreichen Bestands könnte es ermöglichen, ein genaues demografisches Bild der Struktur der ZwangsarbeiterInnenbeschäftigung in (Groß-)Wien zu skizzieren, eine Gesamterfassung aller eingesetzten ZwangsarbeiterInnen anzuvisieren sowie eine künftig in breiteren Forschungskreisen nutzbare Datenbank zu generieren. Grundlage dafür ist eine „Ausländerliste“ – so die zeitgenössische Bezeichnung – im Archiv der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK). Prima facie handelt es sich bei den insgesamt 42 (!) Mikrofilmrollen um eine datenblattmäßige Erfassung sämtlicher in Wien in der NS-Zeit eingesetzten zivilen ausländischen ArbeiterInnen, womit sowohl Personen aus verbündeten Staaten wie auch aus überfallenen Ländern verschleppte zivile Arbeitskräfte gemeint sind.
Projektleitung: Mag. Dr. Ina Markova, Mag. Dr. Stefan Wedrac
Förderer: Zukunftsfonds der Republik Österreich
Dauer (geplant): Juli 2023 bis Oktober 2024